HALLO ALIS, DANKE FÜR DEINE ZEIT.
ES WIRD HÖCHSTWAHRSCHEINLICH KAUM JEMANDEN GEBEN DER DEIN GESICHT IM JAHNSTADION ODER BEI DEN AUSWÄRTSSPIELEN DER TEAMS VOM GSC NOCH NICH GESEHEN HAT, ABER FÜR DIE WENIGEN DIE DICH NOCH NICHT KENNEN, SAG DOCH MAL WER DU BIST UND SEIT WANN UND IN WELCHEN FUNKTIONEN DU BEREITS FÜR DEN VEREIN TÄTIG WARST.
Mein Name ist Alis Puschik und ich genieße seit 3,5 Jahren das Rentnerleben. Da ich nie ein Fußballtalent war, schlug ich 1995 die Laufbahn als Trainer und Betreuer im Güstrower Fußballverein ein. Mein Augenmerk war dem Nachwuchs der G-bis C-Junioren gewidmet. Im Jahr 2003 wurden meine Frau, Anke Stölken-Puschik, und ich mit der Ehrennadel des Landesfußballverbandes in Bronze ausgezeichnet. Ein Highlight war das Jahr 2009. Mit den G-Junioren belegten wir den 1. Platz bei der Hallenkreismeisterschaft (KFV Warnow). 2013 endete mein Trainertätigkeit. Nun bin ich passives Mitglied und unterstütze den GSC 09 zusammen mit der "Faxenbande".
DU HAST HIER SCHON SEHR VIEL MITERLEBT. AN WELCHE EREIGNISSE ERINNERST DU DICH SEHR GERNE UND AN WELCHE NICHT? WIR WÜRDEN UNS SICHERLICH ÜBER EINIGE ANEKDOTEN FREUEN.
Natürlich überwiegen die positiven Ereignisse. Insbesondere der Aufstieg der 1. Männermannschaft in der Saison 2014/2015 in die Verbandsliga MV. Ich danke allen, die dieses besondere Erlebnis möglich gemacht haben. Ärgerlich war z.B. die Derby-Niederlage in Mühl-Rosin gegen den ortsansässigen Bölkower SV. Ein weiteres Highlight fand am 5. Juli 2003, mit dem Pokalhit gegen den Bundesligisten FC Hansa Rostock, statt. Gleichzeitig wurde das Sozialgebäudes im Jahnstadions eingweiht. Das Ergebnis (0:10) war hier zweitrangig.
Zwei Anekdoten werde ich preisgeben.
"Der Kleinste ist der größte Torwart." Mit der F Jugend fuhren wir zum Turnier vom Laager SC 03. Ole Schuller, der mit Abstand kleinste Spieler im Güstrower Team, wurde ins große Tor gestellt. Zuschauer und Eltern rieben sich die Augen und schmunzelten über die Aktion. Was sie nicht wussten, Ole war schon damals ein kleiner Manuel Neuer. Ole wurde als bester Torwart ausgezeichnet und der VfL wurde Erster, hinter dem FC Hansa Rostock.
"McDonals"
In den Winterferien fuhren wir mit der E-Jugend zum Turnier nach Rostock. Es standen nur sieben Spieler zur Verfügung. Um die Spieler zu motivieren, gab der Trainer die Parole aus: "Bei Platz 1 fahren wir zu McDonalds". Nun kam es, wie es kommen musste, nach dem ersten Sieg kam von Patrick van Elsbergen der Satz: "Herr Puschik haben Sie ihre EC Karte mit?". Die Frage wiederholte sich an diesem Tage mehrmals. Nach vier weiteren Siegen landeten wir damit bei Mc Donalds. Noch heute lache ich darüber.
WORUM DICH VIELE MÄNNER BENEIDEN, IST DEINE FUSSBALLVERRÜCKTE FRAU. ERZÄHL DEN LEUTEN MAL KURZ WARUM SIE NICHT WENIGER MIT DEM GÜSTROWER FUSSBALL VERBUNDEN IST ALS DU?
Meine Frau, Anke Stölken-Puschik, war schon immer sportlich begeistert. In der Abteilung Leichtathletik, bei Einheit Güstrow, als Hochspringerin und Kampfrichterin. Beim Training kam es oft zu Begegnungen mit den Fußballern und es erfolgten die ersten Berührungspunkte mit dem runden Leder. Als wir in das Traineramt einstiegen, war sie gleich als Co-Trainerin beim Fußball dabei. Besonders "toll" fanden die Fußballer das Lauftraining. Viele waren nicht begeistert, wollten sie doch nur Fußballer werden. Am Sportwochenende gibt es bei uns nicht die Frage: "Wo geht es hin?". Gemeinsam reisen wir in M-V von Sportplatz zu Sportplatz.
GERADE WEIL DU DEN VEREIN SO GUT KENNST, WIRST DU DIE AKTUELLE SITUATION GUT EINSCHÄTZEN KÖNNEN. WIE SIEHST DU DIESE?
Da ich nicht nur die Punktspiele verfolge, sondern auch einige Trainingseinheiten, sehe ich die 1. Männermannschaft auf einem guten Niveau. Fast professionelle Vorbereitungen durch Trainer, Co-Trainer und Betreuer, lassen ein sehr gutes Training zu. Positiv überrascht bin ich von den externen Neuzugängen und den Zugängen aus der A-Jugend. Wenn alle die Geduld haben, ist meiner Meinung nach, Platz 5 bis 6 möglich. Bei der 2. und 3. Männermannschaft ist noch Luft nach oben. Hier sind alle gemeinsam gefragt (Spieler und Trainer), um positive Ergebnisse zu erzielen.
DEIN SOHN, MATTHIAS, WAR SEHR LANGE ALS ERFOLGREICHER KICKER IM VEREIN ZU SEHEN. WIE HAST DU SEIN KARRIERE GESEHEN?
Mathias begann mit dem Fußball spielen auf dem Wäscheplatz in der Südstadt. 1988 wurde er Mitglied bei Dynamo Güstrow. Hier konnte er erste Erfahrungen sammeln. 1993 wechselte er zum VfL Grün-Gold Güstrow, denn bei Dynamo gab es keine B-Jugend-Mannschaft mehr. Über das Stützpunkttraining wurde er 1995 in die Landesauswahl berufen. Trainer war damals Andreas Zachhuber. Anschließend schaffte er auch den Sprung in die 1. Männermannschaft, mit welcher er nie ab-, aber auch nie aufstieg.
SO WIE DU SELBST EIN GESICHT DES GÜSTROWER FUSSBALL BIST, GIBT ES NOCH EINIGE ANDERE. WER FÄLLT DIR DA NOCH EIN UND WARUM?
Ein Gesicht des Güstrower Fußballs, ist für mich Torsten Langer, Bei Torsten habe ich immer seine Einsatzbereitschaft und seinen Kampfeswillen bewundert. Er ist immer positiv dem Fußball gegenüber eingestellt. Heute kann man ihn noch bei den "Alten Herren" bewundern, wenn die Gesundheit und die Arbeit es zulassen. Ansonsten unterstützt er die Mannschaften regelmäßig als Zuschauer.
WENN DU MÖCHTEST KANNST DU GERNE NOCH WAS LOSWERDEN. WIR WÜRDEN UNS FREUEN.
Ich würde mir wünschen, dass für die Fans und Zuschauer wieder etwas mehr gemacht wird. In der Vergangenheit fanden nach dem Schlusspfiff Fachgespräche zwischen Trainern, Zuschauern und vor allem Spieler statt. Vielleicht kann man so wieder die Identifikation mit dem Verein erhöhen. Wünschen würde ich mir in Zukunft, eine überdachte Tribüne für 100-120 Zuschauern.
NOCHMALS VIELEN DANK FÜR DEINE ZEIT.